Beispiele von Gedichten

Panik

Nun verliess Pan die öden Wiesen;
In Millionenstaedten vieler Laender
Huscht er über Asphalt und Beton
In den Mittagsstunden brütend langer Sommer.

Von praechtigen Etagen der Wohnhaeuser
Besteigt er prahlerische Karossen.
Gigantischer Rückhalt, von riesigen Banken
Helfershelfer um ihn, lebt er.

Auf stille, stumme Leute hat er es abgesehen,
Weicht denen, die Zaehne zeigen.
Die Fabrikmauern sind taube Festungstore
Eingeschüchtert müde Maenner, verdriesslich scheue Frauen…
Auf ihre geringe Brotfreude stürtzt er sich.

Nicht nur in der brütenden Hitze des Sommers
Fast taeglich, besonders in Grossstaedten
Kaemmt er die Alleen durch, lautlos sein haemisches Lachen.
Im Angesicht Pans vernebeln sich die Augen
Eines barfüssigen Arbeitslosen auf dem zaeh schmierigen Asphalt.

Waehrend Arme, Hungernde, Kranke elend leben
Mitten in Staedten, in ihren Ecken und Enden
Grausam seine Zivilisation, als haette er sein Mütchen
Nicht genug gekühlt an den Menschen, treibt er es noch aerger
In Atombomben, Weltraumraketen.

Und die Morgen? Versteckt in dunklen Zeitungsmeldungen
Wenn es ihn gibt im Brot, im Wasser, vergiftet
Wenn sein Schatten sogar auf Kindergesichter faellt,
Gibt unsereiner die Hoffnung auf morgen auf.

In Farben, Arbeitern, Rassen…
Juden, Arbeiter, Neger… Pan!
Wenn in dieser Welt menschliches Leben nicht möglich ist
Was bleibt von den Jahrhunderten dann?