Biographie

Necatigil, Behçet: Dichter der modernen türkischen Literatur, geboren am 16 April 1916 in Istanbul, gestorben am 13 Dezember 1979 in Istanbul.

Absolvierte 1940 das Studium an der Fakultät für türkische Sprache und Literatur an der Universität Istanbul. Seine Karriere als Literaturlehrer hat er in Kars begonnen und in Zonguldak weitergeführt (1940-1943). Nach Beendigung seines Militärdienstes 1945 wurde er in Istanbul Lehrer am Kabataş Gymnasium, wo er früher auch studiert und Abitur gemacht hatte. Hier arbeitete er 15 Jahre lang. 1960 wurde er an das Pädagogische Institut Istanbul berufen, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1972 als Lehrer der türkischen Sprache und Literatur tätig war.

1949 heiratete er eine Kollegin, Frau Huriye Necatigil (geborene Korkut). Sie bekamen zwei Töchter, Selma (geboren 1951) und Ayşe(geboren 1957).

Necatigils Interesse für die deutsche Sprache und Literatur begann in der Mittelschule. Während seines Studiums an der Universität Istanbul hat er auch als “Gaststudent” Vorlesungen an der Fakultät zur deutschen Philologie besucht. Im Sommer 1937 war er im Rahmen eines Studentenaustauschprogramms für drei Monate nach Deutschland gekommen. Einige Jahre später, während seiner Tätigkeit am Kabataş Gymnasium, schrieb er sich für ein zweites Studium der Fachrichtung deutsche Philologie an der Istanbul Universität ein, das er jedoch unter der Belastung seines Berufes abbrechen musste. Im Sommer 1972 kam er mit einem Stipendium des DAAD aufgrund seiner Verdienste um die deutsche Literatur in der Türkei zum zweiten Mal nach Deutschland. Bis zu seinem Tod pflegte er seine Beziehungen zur deutschen Literatur durch zahlreiche literarische Übersetzungen aus dem Deutschen.

Necatigil ist zwar als Dichter bekannt, er ist aber auch einer der bedeutendsten Hörspielautoren der Türkei. Einige seiner Hörspiele (“Hast du die Sterne gesehen?”, “Der Pensionär”, etc.) wurden auch von deutschen Rundfunkanstalten ausgestrahlt.

Sein Name ist auch mit einigen viel beachteten Nachschlagwerken verbunden, wie “Namenslexikon unserer Literatur”, “Werkelexikon unserer Literatur”, etc.

Sein erstes Gedicht wurde im Oktober 1935 in der Zeitschrift Varlık veröffentlicht. Er hatte gerade sein Studium begonnen. In seinem Lexikon beschrieb er sich selbst folgendermaßen: “Als Dichter von über 40 Jahren hat er in seinen Gedichten das Leben des einfachen Bürgers von Geburt bis zum Tod, sein Lebensdreieck von Heim – Familie – näheres Umfeld in seiner reellen und phantasievollen Lebensweise zu schildern versucht. Obwohl er aufgrund seiner Erneuerungen der lyrischen Form in seinen Gedichten manchmal kritisiert wurde, ist er im allgemeinen von den Kritikern als ein zielbewusster und in seiner selbst geschaffenen Welt lebender Dichter bezeichnet worden.”

Necatigil bekam 2 Lyrikpreise in der Türkei (Yeditepe Lyrik-Preis 1957 und Lyrik-Preis der türkischen Sprachgesellschaft 1964).

Seine Familien richtete nach seinem Tod einen Lyrik-Preis ein (1980).